Amalgamvergiftung

Amalgamvergiftung - Ursachen, Symptome und Amalgamentfernung als Therapie

Eine Vergiftung mit Amalgam verusacht u.a. Kopfschmerzen durch die enthaltenen Schwermetalle, allen voran Quecksilber.Das günstige und einfach zu verarbeitende Amalgam wurde über einen langen Zeitraum bevorzugt als Zahnfüllung eingesetzt. In diesem Material ist jedoch Quecksilber enthalten, das sich im Laufe der Zeit lösen und im Körper ansammeln kann. Hieraus können psychische und körperliche Störungen resultieren, die eine Behandlung gegen eine Amalgamvergiftung erforderlich machen.

Was ist eine Amalgamvergiftung?

Unter dem Begriff Amalgamvergiftung werden Vergiftungserscheinungen zusammengefasst, die mit dem Schwermetallgemisch Amalgam in engem Zusammenhang stehen. Dieser nicht unbedenkliche Füllwerkstoff findet sich im menschlichen Körper in Form von Amalgamfüllungen. In diesen sind neben Quecksilber noch weitere Schwermetalle wie Silber, Zink, Kupfer und Zinn enthalten.

Wie entsteht eine Amalgamvergiftung?

Oftmals lösen sich die Schmermetalle aus Amalgamfüllungen mit der Zeit und gelangen in den Organismusm, wo sie sich in den Organen ablagern und in einigen Fällen Beschwerden verursachen können.Amalgamfüllungen lösen sich im Laufe der Zeit zunehmend auf. Die darin verarbeiteten Schwermetalle gelangen in den Körper und führen dort unter Umständen zu einer Amalgamvergiftung.

Beim Entfernen von Karies unter einer bestehenden Amalgamfüllung werden ebenfalls Spuren von Amalgam freigesetzt. Häufig betrifft eine Vergiftung mit Amalgam Kinder und Frauen. Jüngere Menschen reagieren im Allgemeinen empfindlicher auf Schwermetalle als ältere. Aufgrund dieser Risiken wird immer wieder ein Amalgamverbot diskutiert.

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Welche Symptome gibt es bei einer Amalgamvergiftung?

Wurde früher vor allem Amalgam als Füllungsmaterial eingesetzt, ist man heute skeptisch, da Amalgamvergiftungen immer häufiger auftreten.Erste Symptome einer Amalgamvergiftung treten häufig erst etliche Jahre nach dem Einbringen der Zahnfüllungen auf.

Die recht unspezifischen Beschwerden werden von den Betroffenen nur selten mit dem Amalgam in Verbindung gebracht.

Zu Beginn äußert sich die Vergiftung zum Beispiel in Form von Beschwerden wie Kopfschmerzen oder einer erhöhten Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten.

Wie verläuft eine Amalgamvergiftung?

Der Verlauf einer Amalgamvergiftung hängt nicht zuletzt von ihrem Schweregrad ab. Eine sehr leichte Ausprägung ist unter Umständen gar nicht zu spüren. Die Betroffenen fühlen sich nicht krank, leiden jedoch gelegentlich unter Müdigkeitserscheinungen. Bei fortschreitender Erkrankung treten gehäuft Symptome wie Müdigkeit, Kopf- und Kieferschmerzen, Lichtscheu, Appetitstörungen und depressive Verstimmungen auf.

Im Verlauf können Amalgamvergiftungen viele verschiedene physische und psychische Folgen haben. Niedergeschlagenheit bis zu Depressionen können dazu gehören.Hohe Schwermetallbelastungen können mit enormen Erschöpfungszuständen, Dämmerzuständen, Gleichgewichtsstörungen, Schwindel und Atemproblemen einhergehen.

Akute oder chronische Hyperventilation, Muskelzittern und Krämpfe gehören ebenso zu den Anzeichen einer schweren Vergiftung mit Amalgam wie Gefühlsstörungen, Metallgeschmack im Mund, chronische Durchfälle, Sehstörungen und Muskelschmerzen. Auch Gewichtsverlust, Gelenkschmerzen, allgemeine Unruhe und Angstzustände lassen sich häufig auf eine Amalgamvergiftung zurückführen.

Wie lässt sich eine Amalgamvergiftung nachweisen?

Zu einer klaren Diagnose kommt es bei einer Amalgamvergiftung aufgrund der nicht eindeutigen Symptome oftmals erst vergleichsweise spät. Eine Verdachtsdiagnose lässt sich beispielsweise anhand vorhandener Amalgamfüllungen bei zeitgleichem Auftreten charakteristischer Krankheitsbilder erstellen. Zur Überprüfung dieses Verdachts kann es ratsam sein, die Füllungen auszutauschen und zu schauen, ob sich dies auf die bestehenden Symptome auswirkt.

Da sich die Schwermetalle in Leber und Nieren ablagern, ist ein einfacher Test von Blut oder Urin auf eine Amalgamvergiftung hin nicht ausreichend.Einfache Blut- und Urinuntersuchungen führen bei einer Vergiftung mit Amalgam nicht weiter. Im Blut ist das Schwermetallgemisch nur unmittelbar nach dem Einsetzen oder Ausbohren der Amalgamfüllungen nachweisbar. Anschließend lagert es sich in den Organen, insbesondere in den Nieren und in der Leber ab.

Auf natürlichem Weg wird Quecksilber kaum ausgeschieden. Daher finden sich selbst bei schwer belasteten Patienten maximal leichte Spuren von Amalgam im Urin.

Provokationstest weist Amalgam in den Organen nach

Klarheit verschaffen kann ein Provokationstest mithilfe des Komplexbildners DMPS (2,3-Dimercapto-1-Propansolfonsäure), der dem Patienten intravenös injiziert wird. Er löst das Schwermetall aus Leber und Nieren heraus, sodass diese Metalle für eine gewisse Zeit im Urin nachweisbar sind. Eine weitere Möglichkeit, Quecksilber nachzuweisen, bietet ein Speicheltest. Der Quecksilbergehalt im Speichel wird hierzu vor und nach dem Kauen von Kaugummi ermittelt. Der Speicheltest gibt außerdem einen Hinweis auf die Qualität der Füllungen.

Ob ein Patient grundsätzlich allergisch auf Amalgam reagiert, lässt sich beispielsweise mit einem Epikutantest feststellen. Dafür werden ihm Pflaster mit Amalgam und diversen Quecksilberverbindungen auf dem Rücken geklebt. Sofern eine Allergie auf den jeweiligen Stoff besteht, rötet sich nach einigen Tagen die Haut unter den Pflastern.

Was sind die Behandlungsschritte bei einer Amalgamvergiftung?

Zunächst wird die Amalgamfüllung entfernt, um danach im zweiten Schritt die Gifte aus dem Körper zu entfernen.Üblicherweise beginnt die Behandlung einer Amalgamvergiftung mit der Amalgamentfernung aus dem Körper. Das heißt, die Amalgamfüllungen werden durch andere Füllstoffe ersetzt. Eine Therapie der Symptome ist zwar auch mit Medikamenten möglich, die Ursache der Vergiftung wird hierdurch jedoch ebenso wenig behoben wie die Anreicherung der Schwermetalle in den Organen. Daher ist der Behandlungserfolg ausschließlich medikamentöser Heilverfahren in den meisten Fällen nur von kurzer Dauer. Nach dem Entfernen der Amalgamfüllungen sind mehrheitlich noch weitere Behandlungsschritte für die Entgiftung des Körpers notwendig.

Hierfür haben sich unterschiedliche Behandlungskonzepte etabliert, die sowohl schulmedizinische als auch alternativmedizinische Verfahren einschließen. Der Therapieerfolg einer Amalgamentfernung lässt sich nicht durch nur eine Behandlung erreichen. Für gewöhnlich sind mehrere Behandlungsphasen erforderlich.

Wie kann ich einer Amalgamvergiftung vorbeugen?

Natürlich ist es sinnvoll, Amalgam als Füllungsmaterial zu meiden und stattdessen auf andere Füllungen wie Kunsttoff, Keramik oder Gold zurückzugreifenDie beste Vorbeugungsmaßnahme gegen eine Amalgamvergiftung besteht in einem Verzicht auf entsprechende Zahnfüllungen. Alternativ können Füllungen wie Keramik, Kunststoff oder Gold zur Anwendung kommen.

Das frühzeitige Ersetzen bestehender Amalgamfüllungen im Rahmen einer sogenannten Amalgamentfernung kann das Entstehen oder Fortschreiten einer Vergiftung durch Amalgam bzw. die darin enthaltenen Schwermetalle verhindern.

Wissenschaftliche Belege dafür, dass Amalgamfüllungen mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko einhergehen, gibt es derzeit nicht. Obwohl eine gesundheitliche Gefährdung nur in seltenen Ausnahmefällen entsteht, wird Amalgam heutzutage dennoch zurückhaltender verwendet. Bei Schwangeren, Stillenden, Kleinkindern, Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion und Personen, die allergisch auf Quecksilber reagieren, schätzt das Bundesgesundheitsministerium Amalgam als möglicherweise schädlich ein.

Häufige Fragen und Antworten

Wie schädlich sind Amalgam / Amalgamfüllungen wirklich?
In herkömmlichen Zahnfüllungen enthaltenes Quecksilber ist definitiv schädlich und wird durch verschiedene Faktoren aus der Füllung herausgelöst. Durch die vermehrte Bildung von freien Radikalen werden nachfolgend Zellen und Organe geschädigt. Zahnärzte schließen nicht aus, dass Quecksilber unter anderem an der Entstehung von Krebserkrankungen, neurologischen Leiden, Gelenkbeschwerden und verschiedenen Autoimmunkrankheiten mitbeteiligt ist.
Amalgamfüllung: gefährliches Quecksilber im Zahn?
Die sogen. Amalgamfüllung besteht ca. 50 Prozent aus giftigem Quecksilber. Diese Schwermetallbelastung kann bei erhöhter Dosierung zu chronischen Vergiftungen im Körper führen. Besonders Gehirn- und Nervenzellen reagieren sehr empfindlich auf dieses Schwermetall.
Amalgam eine »Zeitplombe«?
Wohl eher eine schleichende Zeitbombe. Weil eine Quecksilbervergiftung i. d. R. schleichend verläuft, ist sie für den Erkrankenden schwer als Vergiftung zu erkennen. Da Quecksilber überall im Körper wirken kann, wird der Betroffene an seinem schwächsten Punkt erwischt: Die Energieversorgung wird stetig herabgesetzt, bis wichtige Organ- und Zellfunktionen ausgeschaltet werden.
Amalgamvergiftung: Was tun, wenn du Quecksilber belastet bist?
Die Amalgamentfernung durch den Zahnarzt unter den vorgeschriebenen Schutzkriterien steht primär im Vordergrund. Wenn eine Quecksilbervergiftung diagnostiziert wird, erfolgt eine zielgerichtete Ausleitungstherapie mit Substanzen, die das Quecksilber binden. Sogen. Chelatbildner(Selen, Zink, Vitamine A, C, E) inaktivieren das freie Quecksilber und sorgen für eine raschere Ausscheidung aus dem Organismus.

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 29.11.2023 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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