Zahnschema 

Das Zahnschema ist die Basis der Befunddokumentation eines jeden Zahnarztes

Das Zahnschema dient dazu, Aussagen über die Gesundheit der Zähne dem jeweiligen Zahn zu Zuordnen.„1-8 fehlt, 2-3 kariös mesial …“: Solche und ähnliche Benennungen von Zahnnummern kennen viele Menschen, wenn der Zahnarzt sich das Gebiss näher anschaut. Die Unkenntnis darüber, was diese Zahlen und Aussagen bedeuten, verstärkt manchmal die Unsicherheit bei Patienten, die sich von vornherein nur ungern auf einen Zahnarztstuhl setzen. Doch es handelt sich dabei nur um ein Zahnschema oder Gebissschema, also eine Zahnformel zur Ortsbestimmung der Zähne. Immerhin sieht ein Schneidezahn anders aus als ein Backenzahn und steht an anderer Stelle im Gebissschema.

Was ist ein Zahnschema?

Ein Zahnschema ist quasi eine Landkarte für den Mund(dental), in der Stellung und Zustand aller Zähne (Schneidezahn, Backenzahn (Mahlzahn) und Eckzahn), mittels eines individuellen Kürzels bestehend aus Ziffer und Buchstaben verzeichnet werden. Es zeigt die Position in der Zahnreihe und ermöglicht eine einheitliche Dokumentation in der Darstellung der menschlichen Zähne jeder Person. Es entstehen beispielsweise vom rechten Oberkiefer (1. Quader), über das linke Oberkiefer (2. Quader), linkes Unterkiefer (3. Quader) und rechtes Unterkiefer (4. Quader) 4 Quader Nummern. Weltweit gibt es verschiedene Systeme, um ein Zahnschemata zu erstellen. Bei internationalen Zahnarztbehandlungen besteht also Verwechslungsgefahr.

Beginnend mit dem rechten Oberkiefer trägt der erste Quadrant die Leitzahl 1. Alle acht Zähne dieses Abschnittes werden daher von 11 bis 18 nummeriert.

Zahn 11: rechter mittlerer Schneidezahn
Zahn 12: rechter seitlicher Schneidezahn
Zahn 13: rechter Eckzahn
Zahn 14: rechter vorderer Backenzahn, auch Prämolar genannt
Zahn 15: rechter hinterer Backenzahn
Zahn 16: rechter vorderer Mahlzahn oder Molar
Zahn 17: rechter mittlerer Mahlzahn
Zahn 18: der dritte rechte Molar ist der Weisheitszahn.

Diese Nummerierung wird analog fortgeführt mit dem linken Oberkiefer und der Quadrant Leitzahl 2 sowie den Zähnen 21 bis 28. Diese Reihenfolge wiederholt sich im linken Unterkiefer mit der Leitzahl 3 und den Zähnen 31 bis 38 sowie abschließend im rechten Unterkiefer mit der Quadranten Leitzahl 4 und den Zähnen 41 bis 48.

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Welchem Zweck dient ein Zahnschema?

Die Vereinheitlichungen jeder Zahnformel dienen in erster Linie der Dokumentation von Befunden. Viele Patienten haben noch gut im Ohr, wie der Zahnstatus an den Assistenten durchgegeben wird, dann heißt es beim Blick in den Mund zum Beispiel "1-8 kariös". Auch bei der Erstellung von Behandlungs-, Heil- und Kostenplänen werden gebräuchlichsten Zahnschemata mit der einheitlichen Zahnformel verwendet. Besonders wenn mehrere Akteure, etwa Zahnarzt, Zahntechniker, Chirurg oder Krankenkasse, in die zahnärztliche Betreuung eines Patienten involviert sind, vereinfachen Gebissschemata und deren Befunde die Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Auch über das Leben hinaus findet es Anwendung, bei der Identifizierung von unbekannten Toten sind die Zähne (Schneidezahn, Backenzahn und Eckzahn) genauso aufschlussreich wie Fingerabdrücke oder DNS-Spuren.

Wie ist das Zahnschema zu betrachten?

Ein Backenzahn sitzt im Kiefer in den Hinteren Quadranten des Kiefers und wird auch Mahlzahn genannt.Das Zahnschema folgt einer festen Ordnung, dabei wird das Gebiss gedanklich in vier Hälften, die sogenannten Quadranten, aufgeteilt, die gegen den Uhrzeigersinn abgeprüft werden. Ausgangspunkt ist immer der obere rechte Schneidezahn, der im ersten Quadranten liegt. Diesen Schneidezahn verzeichnet der Zahnarzt mit der Zahnnummer 1 und zählt dann bis zum letzten Backenzahn (8) durch. Um neben dem Zahn auch den entsprechenden Quadranten aufzuschreiben, werden die Zahlen paarweise gesprochen, im ersten Quadranten 1-1 für den oberen rechten Schneidezahn im Oberkiefer  und 1-8 für den hintersten Backenzahn (Mahlzahn) oben rechts im Oberkiefer. Man spricht von einer zweiziffrigen Kennung, den sogenannten Zahnnummern.

Der zweite Quadrant bezeichnet die linke Seite des Oberkiefers, hier werden die Zähne auf die gleiche Weise durchgezählt und immer mit einer vorangestellten zwei gesprochen (z.B. 2-1 für den oberen linken Schneidezahn). Mit dem linken unteren Quadranten geht es weiter und das Gebissschema wird schließlich mit dem unteren rechten Kieferabschnitt vervollständigt. Um Besonderheiten der Zähne notieren zu können, benutzen Zahnärzte einen Code. Fehlt zum Beispiel der rechte Schneidezahn, so teilt der Zahnarzt der Assistenz 1-1 f mit, ist hingegen der Eckzahn oben links von Karies betroffen, gibt der Zahnarzt 2-3 c an.

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Zahnschema für ein Milchgebiss

Das Milchzahngebiss umfasst nur 20 Zähne statt 32 Zähne.Solch ein Zahnschema mit Gebissformel gibt es selbstverständlich auch für das kleinere Milchzahngebiss. Dieses umfasst nur 20 Zähne statt der späteren 32 Zähne. Bei Milchzähnen wird in derselben Weise gezählt. Beim Gebiss von Milchzähnen folgen auf den inneren und seitlichen Schneidezahn der Eckzahn und unmittelbar die Molaren, die beiden Backenzähne (auch erster und zweiter Molar genannt oder Mahlzahn). Beim Zahnschema der 32 bleibenden Zähne gibt es außerdem jeweils einen dritten Molar sowie pro Viertel immer zwei Prämolaren: Sie bilden den Übergang vom Eckzahn zum Backenzahn. Mancher verfügt außerdem über angelegte Weisheitszähne, die nicht immer durchbrechen. Diese liegen noch hinter den Molaren.

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Was ist das FDI Zahnschema und wo wird es angewendet?

Es gibt verschiedene Systeme, um die Zähne eines Patienten zu erfassen. Das FDI-Zahnschema gilt jedoch als absoluter Goldstandard. In Deutschland wird das FDI-Zahnschema seit den 1960 Jahren routinemäßig verwendet, als Erfinder wird der Berliner Hochschullehrer Joachim Viohl genannt. Seinen Namen erhielt es erst gute zehn Jahre später, als der Zahnärzteweltverband (Fédération Dentaire Internationale oder FDI) das Schema der Weltöffentlichkeit bei einem Jahreskongress in Rumänien präsentierte. Heute wird das FDI-Zahnschema von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen.

Bezeichnung der Zahnoberflächen

Approximal ist die Bezeichnung für eine Lagebeschreibung zum Nachbarzahn hin wie interdental zwischen den Zähnen bedeutet. Die Zahnfläche von einzelnen Zähnen bezeichnet man als mesial, wenn diese zur Mitte vom Zahnbogen hinzeigen und als distal wird die Zahnfläche der verschiedenen Zähne bezeichnet, wenn sie von der Mitte vom Zahnbogen weg zeigt. Okklusal bedeutet auf der Kaufläche und betrifft nur die Seitenzähne.

Welche Unterschiede bestehen zum amerikanischen Zahnschema?

Die USA verwenden ein anderes System (Universal Numbering System) zum Erfassen von Zähnen, bei dem alle Zähne im Uhrzeigersinn von 1 bis 32 beziffert werden. Die Nummerierung wird beim oberen rechten Weisheitszahn begonnen und endet beim unteren rechten. Es findet keine Unterscheidung von Quadranten statt.

Merkmale beim Zahnschema für Erwachsene

Mit einem strahlenden Lachen überzeugen Sie! Zeigen Sie Ihren schönen Zähne.Das Gebiss eines erwachsenen Menschen verfügt über 32 Zähne im Ober- und Unterkiefer. Im Unterschied zum Gebiss aus Milchzähnen, zählt das sogenannte Dauergebiss zwei zusätzliche Prämolaren und einen extra Backenzahn pro Quadrant. Außerdem können Patienten Weisheitszähne aufweisen, die jedoch nicht immer sichtbar sind. Das Erwachsenengebiss umfasst neben den Prämolaren, Backenzähne, Weisheitszähne, Eckzähne und Schneidezähne.

Gibt es ein Zahnschema für zahnlose Kiefer?

Auch im zahnlosen Kiefer wird ein Zahnschema nach dem gleichen Prinzip erstellt und alle fehlenden Zähne mit dem entsprechenden Code und Angabe der Stelle notiert. Sollte der zahnlose Kieferbereich mittels Prothesen oder Implantaten mit künstlichen Zähnen versorgt werden, so werden auch die künstlichen Zähne auf die gleiche Weise im Gebissschema verzeichnet.

Zahnschema für Zahnersatz

Das Zahnschema ist auch für Zahnersatz nicht mehr weg zu denken. Der Zahnarzt kann für den Zahntechniker genau die Zähne festhalten, die ersetzt werden müssen.

Ein Gebissschema leistet wertvolle Dienste, sowohl für das Milchzahngebiss als auch für erwachsene Zähne. Das Zahnschema ermöglicht nicht nur die genaue Angabe kariöser Zähne, sondern ist auch grundlegend für die Zuordnung der Zahnimplantate. Als Spezialisten im Fachbereich der Implantologie bieten wir Ihnen Einzelzähne oder auch ein komplettes Gebiss als Zahnersatz an.

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Erfolgreiche Zahnbehandlungen nach Zahnschema

Mit dem Befund des Zahnarztes kann der Patient umfangreich beraten werden. Alle Maßnahmen an den einzelnen Zähnen werden dann aufgenommen.Ein Zahnschema ist nicht nur in dem aktuellen Moment der Untersuchung, sondern auf lange Sicht sinnvoll. Es hilft, Zahnspangen zu präparieren, damit z. B. die Schneidezähne gerade stehen oder Zahnlücken geschlossen werden. Normalerweise entstehen im erwachsenen Gebiss keine Zwischenräume zwischen Prämolaren und Backenzahn (Mahlzahn). Durch die größer und stärker werdenden Zähne kann es aber zu Fehlstellungen und somit zu Kreuz- und Überbiss kommen. Durch ein Zahnschema wird dieser Mangel schriftlich festgehalten und durch entsprechende Behandlungen behoben.

Haben Sie Fragen zu Ihrer persönlichen Zahnformel bzw. Gebissformel? Fragen Sie uns! Wir antworten und helfen.

Fazit:

  • Es ermöglicht eine einheitliche Zuordnung einzelner Zähne im Oberkiefer und Unterkiefer bei einem Befund 
  • Es ermöglicht einen genauen Befund im Oberkiefer und Unterkiefer bei Karies
  • Es ermöglicht einer Zahnzusatzversicherung eine Zustandsbewertung der Zähne
  • Einsatz ist langfristig sinnvoll, bei z. B. Zahnfehlstellungen, Zahnspangen, Zahnlücken, weil es jeden Zahn definiert
  • Es schließt eine Verwechslung der Zähne bei der Behandlung aus

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 25.11.2022 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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