Zahnfüllung

Welche Zahnfüllungen gibt es und was kosten sie?

Eine Zahnfüllung wird bei Karies eingesetzt, einer der häufigsten Zahnbehandlungen.Eine Zahnfüllung gehört zu den routinemäßigen Behandlungen beim Zahnarzt. Sie dient dazu, das Aussehen eines erkrankten Zahnes möglichst so wieder herstellen, als wäre dieser noch unversehrt. Die moderne kosmetische Zahnheilkunde bietet heute zahlreiche Optionen, um dieses Ziel weitgehend zu erreichen.

Was ist eine Zahnfüllung?

Füllungen der Zähne müssen starken Belastungen Stand halten, großen Temperaturschwankungen und großem Druck.Die durch Karies verursachten Löcher, sollten, um eine weitere Schädigung des betroffenen Zahnes zu vermeiden, zügig mithilfe einer künstlichen Zahnfüllung verschlossen werden. Das Füllmaterial unterliegt dabei hohen Anforderungen. Es sollte dicht abschließen, der Zahnfarbe ähneln, möglichst lange halten und darf nicht chemisch reagieren. Schließlich ist eine Füllung im Mund massiven Belastungen ausgesetzt. So kann es beim Essen und Trinken innerhalb kürzester Zeit gravierende Temperaturschwankungen von bis zu 70 °C geben, von heißer Suppe bis zum Eis.

Des Weiteren wirken im Seitenzahnbereich hohe Kaudruckbelastungen auf die Zahnfüllungen, welche beim Zubeißen Spitzenwerte von ca. 100 kg/cm² erreichen können.

Welche Arten von Zahnfüllungen gibt es?

Grundsätzlich wird zwischen plastischen Zahnfüllungen und Labor-gefertigten Restaurationen wie Inlays und Zahnkronen unterschieden. Bisher gibt es jedoch keine Zahnfüllung, die sämtlichen Idealvorstellungen entspricht. Jedes der eingesetzten Materialien hat seine Vor- und Nachteile.

Amalgam

Amalgam ist durch seinen Quecksilberanteil in der Kritik. Viele Patienten lassen es sich daher entfernen.Amalgam wird seit dem 19. Jahrhundert für Zahnfüllungen verwendet. Die Mischung aus Silber, Zinn, Kupfer und Quecksilber ist bruchfest, hat einen exakten Randschluss und langlebig. Bis vor einigen Jahren war es das häufigste Zahnfüllungsmaterial im Seitenzahnbereich, da es dem hohen Kaudruck standhalten kann. Bedenken gegen die Anwendung gibt es vor allem wegen des giftigen Quecksilbers.

Deshalb eignen sich die Zahnfüllungen nicht für Kinder bis sechs Jahre, Schwangere und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.

Kunststoff (Komposite, Kompositfüllungen)

Eine Zahnfüllung aus Kunststoff (Komposite) bietet den Vorteil, dass die hergestellte Kompositfüllung nahezu unsichtbar ist. Daher sind Komposite ideal für die Versorgung der vorderen Zähne. Im Bereich der Seitenzähne sind sie hingegen aufgrund der stärkeren Abnutzung nur eingeschränkt verwendbar. Hier kommen Kunststofffüllungen aus Kompositen höchsten bei kleinen Löchern zum Einsatz, da der starke Abrieb zu einem erneuten Kariesbefall führen kann.

Eine verbesserte Kaustabilität lässt sich mit neueren Kunststoffen erreichen, deren Anteil an gemahlenen Keramikpartikeln sehr hoch ist. Komposite enthalten Bestandteile, auf die manche Menschen mit Allergien und Unverträglichkeiten reagieren. Mittlerweile gibt es jedoch verfeinerte Härtungs- und Klebeverfahren, welche die Nachteile des Komposits zum Teil aufwiegen.

Einlagefüllungen (Keramik- oder Goldinlays)

Inlays machen sich gut bei größerer Karies. Sie halten lange und zuverlässig.Einlagefüllungen, sogenannte Inlays, die im Zahnlabor traditionell aus Goldlegierungen gefertigt werden, überzeugen durch ihre hohe Lebensdauer. Wegen ihrer Stabilität eignet sich die besondere Form der Zahnfüllung hervorragend für den Seitenzahnbereich.

Nebenwirkungen sind von diesem Material bislang nicht bekannt. Mittlerweile können auch reine Keramikinlays hergestellt werden. Die hochfesten Keramikverbindungen einer Keramikfüllung ermöglichen es, auch die Seitenzähne mit unsichtbaren, langlebigen Zahnfüllungen zu versorgen.

Zementfüllungen aus Glasionomerzement

Zahnzement eignet sich gut für vorübergehende Füllungen, die wegen wiederholter Behandlungen leicht wieder zu entfernen sein sollte.

Für einen provisorischen Zahnverschluss, der in absehbarer Zeit wieder entfernt wird, sind verschiedene Zahnzemente verfügbar. Das kann dann der Fall sein, wenn Zahnbehandlungen, wie eine Wurzelbehandlung, mehrere Sitzungen in Anspruch nimmt. Dauerhafte Zahnfüllungen lassen sich damit aber nicht herstellen, da diese Materialien dem Kaudruck nicht lange standhalten und leicht brechen.

Was ist die beste Füllung?

Nicht alle Füllwerkstoffe eignen sich gleichermaßen für alle Situationen. Daher lässt sich Frage nach der besten Zahnfüllung nicht pauschal beantworten. Welches Material zum Einsatz kommt, hängt unter anderem von der Lage und der Größe des Defekts ab. Natürlich spielt auch der Preis eine wesentliche Rolle, da die gesetzlichen Krankenkassen nicht für alle Zahnfüllungen aufkommen.

Wie wird eine Zahnfüllung vom Zahnarzt eingebracht?

Je nach Lage der Karies können verschiedene Füllungen ideal sein, eine allgemeine Aussage ist dazu nicht zu treffen.Zunächst entfernt der Zahnarzt sorgfältig den gesamten an Karies erkrankten Bereich und baut anschließend den entstandenen Defekt mit einem geeigneten Füllmaterial wieder auf. Ist nach einem Zahnunfall beispielsweise ein Zahn abgebrochen, wird bei einer Fraktur von Zahnschmelz und Dentin eine Zahnfüllung gelegt.

Soll ein Zahn überkront werden, darf sich unter dem zukünftigen Zahnersatz keinerlei Karies befinden. Bei den betroffenen Zähnen kommt eine sogenannte Aufbaufüllung aus einem hochfesten Kunststoff zur Anwendung. Ist eine Füllung ausgefallen, empfiehlt es sich, schnell zum Zahnarzt zu gehen, da ein offener Zahn bakteriellen Reizen ausgesetzt ist und unter Umständen schnell brechen kann.

Wie lange hat man nach der Zahnfüllung Schmerzen?

Nach einer Füllung hat man in der Regel nur wenige Stunden leichte Schmerzen.Schmerzt ein neu gefüllter Zahn mehrere Stunden lang etwas, ist dies in der Regel kein Grund zur Sorge. Meist vergehen die Beschwerden nach ein- bis zweimaliger Einnahme eines leichten Analgetikums von allein.

Handelte es sich um einen tiefen Defekt, kann der Zahn sich jedoch auch länger bei Temperaturschwankungen oder Druckwechsel (Kauen) bemerkbar machen. Ist der Schmerz nach Beendigung des Reizes weg, ist es sinnvoll, einige Zeit abzuwarten und dem Zahn die Möglichkeit zu geben, seine erhöhte Sensibilität durch die Anlagerung von Sekundärdentin (innere Verkalkung) zu verlieren. Treten indes starke Beschwerden auf oder dauern die Zahnschmerzen über längere Zeit an, sollte ein Zahnarzt  zurate gezogen werden, damit sich dieser die Zahnfüllung noch einmal genauer ansehen kann.

Wann verwendet man eine Inlay-Zahnfüllung?

Bei großflächigen Füllungen können Inlays, z.B. aus Gold oder Keramik, die ideale Lösung sein.

Inlays sind die optimale Lösung für größere Schäden. Gerade bei ausgeprägten Defekten bieten sie eine größere Stabilität als klassische Zahnfüllungen aus Amalgam, Kunststoffen oder Zement und sehen zudem besser aus. Abhängig davon, über wie viele Seiten des Zahnes sich die Einlage erstreckt, wird in ein- und mehr flächige Inlays unterschieden. Muss noch mehr Zahnsubstanz ersetzt werden oder bezieht das Inlay die Zahnhöcker mit ein, ist die Rede von einer Teilkrone.

Wie lange halten Zahnfüllungen?

Keine Zahnfüllung hält ewig. Einige Materialien überdauern jedoch wesentlich länger als andere. Inlays mit hohem Goldanteil sind mit einer Haltbarkeit von bis zu fünfzehn Jahren am langlebigsten. Das etwas in Verruf geratene Amalgam fängt nach etwa zehn Jahren an zu bröckeln.

Kunststofffüllungen müssen meist bereits nach sechs bis acht Jahren ersetzt werden. Grundsätzlich gilt, dass ein Austausch dann erforderlich ist, wenn eine Füllung brüchig oder unansehnlich geworden ist.

Wie teuer ist eine Zahnfüllung?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nur für Amalgam- und Zementfüllungen, bei allen anderen zahlen sie nur diesen Wert, der Rest muss selbst bezahlt werden.Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt nur die Kosten für Zahnfüllungen aus Zement oder Amalgam vollständig. Komposit Füllungen zahlen sie nur, wenn diese im Frontzahnbereich liegen oder der Patient allergisch auf Amalgam reagiert. Bei anderen Füllmaterialien bezahlen die Kassen lediglich so viel, wie vergleichbare Amalgamfüllungen kosten würden.

Den Differenzbetrag zu den Gold-, Keramik- oder Kunststoffkosten müssen Kassenpatienten selbst tragen. Für eine Komposit Füllung können bis zu 80 Euro anfallen. Bei Zahnfüllungen aus Gold sind es zwischen 250 und 420 Euro und bei Keramik 400 bis 600 Euro. Private Versicherer übernehmen alle hier genannten Füllungen.

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 05.04.2022 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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